About Briards Avec la Force de l'Ours

Wenn einer eine Reise tut - Italy September 2015

26.09.2015 08:28

Petra fragte mich ob ich mitfahren würde zu einer Nationalen Hundeausstellung nach Venedig. Sie war von ihren Italienischen Freunden eingeladen worden und im Anschluß könnten wir noch ein bisschen Strand-Feeling auf ihrem Lieblingsstrand genießen.

Eine willkommene Abwechslung und so beschloß ich meine 5 Wuffels einzupacken und mitzufahren. Kwani meldete ich erstmals in der Gebrauchshundeklasse, damit ich nicht nur zum "Zuschauen" mitkommen würde.

Die Reise startete am Samstag nachdem wir alles im "Henry" geschlichtet & verstaut hatten. Petra und ihrer 4 Bären mussten ja Platz finden. Helmut blieb beim restlichen Rudel daheim.

Erster Zwischenstopp - Pipi-Pause - in Villach am Hundeplatz. Die Bären konnten ein bisserl rumdüsen und nachdem Andi u. Nadine am Platz eintrafen gab es dann auch noch Kaffee und dann konnten wir die Reise gestärkt fortstetzen.

 

Von Villach aus war die Fahrt ja nicht mehr so lang nach Venedig. Zwar machten wir noch einen kleinen Umweg von rund 40km, weil das Navi nicht mit uns "reden" wollte... aber wir kamen noch vor Einbruch der Dunkelheit am Campingplatz Marina di Venezia an. Die Platzeinweiser machten Augen wie ein Autobus, als sie sahen, dass wir 9 Hunde mit hatten. Sandra und Gerhard mit Quenni und Kiara - waren zufällig auch auf diesem Campingplatz (jaja die Welt ist echt klein) und erwarteten uns schon. Nach dem Zelt aufgestellt und alle Hunde Gassi waren, wurden wir von Gerhard mit einem tollen Abendessen verwöhnt. So klang der Anreisetag gemütlich aus.

Am nächsten Morgen wollten wir auf 2 Partien mit den Hunden gassi Gehen und gleich unsere Unterlagen für die Show holen. Doch in Italien ticken die Uhren anders. Am Ausstellungsgelände waren nur ein paar Standbetreiber, die ihre Verkaufsstände einrichteten. Funktionäre der Show waren noch nirgendwo zu sehen. So beschlossen wir mit den ersten 4 Hunden erst mal zum Strand runter zu gehen... Wir waren nicht besonders lange weg - aber als wir zum Zeltplatz zurück kamen, herrschte dort ein riesiger Aufruhr... die Leute deuteten und schauten uns böse an und ein Camping-Heini kam auf uns zugerast und schimpfte mit uns, wie wir es wagen konnten die Hunde ohne Leine laufen zu lassen... Ich hatte im ersten Moment nur Fragezeichen in den Augen, den meine konnten es nicht sein, die waren im versperrten Auto... Aber es waren Intschu und Couchoume, die aus Petras Zelt ausgebüxt waren und sich auf die Suche nach ihrem Frauli gemacht hatten... Was für ein Fauxpax für Camper - oh mein Gott - DER große Skandal... sowas hatte man wohl seit Jahrzehnten dort nicht erlebt... sorry ich hab den Eindruck 99% der Camper sind Spießer - auch die mit eigenem Hunden (die alle wie scheintot rund um die Uhr an langen Ketten vor den Wohnwägen und Wohnmobilen angehängt sind) verreisen. Nene - das war sicher das erste un

 

d letzte Mal auf einem Campingplatz dieser Art... das ist nicht meine Welt - brrrrr... man kommt sich vor wie unter den lebenden Tote, einer pickt am anderen, der eine schaut dem anderen quasi ins Kaffeehäferl, wenn man mal lauter lacht oder redet wird man gleich mal blöd angeglotzt und wehe-wehe wenn die Hunde für 30Sek anschlagen, weil direkt hinter dem Zaun, an dem unser Zelt stand andere Leute mit Hund vorbei gehen, springt der nächstbeste aus dem Wohnwagen um zu schauen was da "schon wieder" los ist... von 13-15h ist man praktisch  eingesperrt auf dem Campingplatz, weil man da das Auto nicht starten darf und in der Zeit dürfte man nicht mal Mist wegschmeißen (steht zumindet am Müllcontainer).... wir waren heilfroh als wie am Nachmittag endlich wieder draußen waren aus dem "Gefängnis"....

Um nicht weiter anzuecken mit den "lieben Nachbarn" packten wir dann alle Hunde ins Auto und parkten es dort wo die anderen "Tagesgäste" der Ausstellung standen - nämlich direkt bei den Ringen im Schatten alter Bäume. Sandra war so toll und brachte und Kaffee und Marmeladebrötchen... 30Min vor Beginn des Richtens war der Stand, an dem wir die Nummern holen sollten, noch immer nicht bestetzt und 15Minuten nach dem offiziellen Beginn des Richtens standen wir immer noch etwas planlos in der Gegend herum... Keine Ahnung wann es dann eigentlich wirklich los ging - ich schaute nicht mehr auf die Uhr... als wir dran waren ging es aber dann zack-zack, da wir direkt hintereinander mit verschiedenen Hunden rein mussten - was natürlich wieder mal echt stressig war. Vor allem beim "Stechen", nachdem unsere 4 Hunde alle V1 gemacht hatten, musste Petra sich zwei Menschen suchen, die mit Intschu und Couchoume laufen konnten. Zu guter letzt wurde Chevy zum schönsten Briard der Ausstellung (BOB).

Kwani erhielt V1, CAC in der Gebrauchshundeklasse.

Nachdem wir nochmal shoppen und spazieren waren, bauten wir das Zelt ab und dann mussten wir 2 Stunden "Däumchen" drehen bis wir um 15h endlich wieder unser Auto anstarten konnten. Aber raus aus dem "Gefängnis" konnten wir immer noch nicht, weil die Kasse zum Zahlen erst um 16h aufsperrt... so beschloss Petra doch noch an der Prämierung am "Hauptplatz" des Geländes Teil zu nehmen... und wurde mit Chevy dann sogar noch 2ter der FCI-Klasse 1. Kaum den Preis in der Hand schon saßen wir im "Henry" und nur noch raus aus dem Gelände.... ab in die Freiheit, wo Hunde auch wirklich Spaß haben dürfen...

Nach 1,5Stunden kamen wir bei Petras Lieblingsstrand an. Leider kein "Geheimtipp" mehr, inzwischen waren - obwohl schon Ende September und die Ferien vorbei - relativ viele Camper dort. Aber der Parkplatz war groß genug um Abseits einen Platz zu finden. Nachdem die Hunde erst mal laufen und baden waren, gingen wir noch Essen. Petras Zelt mussten wir dann im Finsteren aufstellen, aber inzwischen war sie ja schon Profi darin und wir legten uns relativ früh schlafen - denn wir wollten um 6 h raus an den Strand - wenn er noch richtig Menschenleer ist...

Nächste Morgen - 6h - es war noch finster - krochen wir aus unserem Nachtlager und schnappten uns die Hunde - ich beschloss auf 2 Partien zu gehen. Niemand da - die Sonne ging auf und der Himmel spielte alle Farbtöne die man sich im kitschigsten Traum nur vorstellen konnte... 1 Stunde liefen wir ein eine Richtung und trafen einen einzigen Angler. 1 Stunde wieder retour - da waren dann die ersten Menschen zu sehen, die ebenfalls mit einem Hunderudel unterwegs waren. Aber man konnte toll in den Pinienwald ausweichen um zurück auf den Parkplatz zu kommen. Dort war der Rest der Bande muxmäuschen still - Henry war rundherum zugedeckt und stand unter einem riesigen Baum im Schatten. In der 2ten Partie durften dann noch Paso und Commanchee mitdüsen - diesmal marschierten wie in die andere Richtung - wieder über 1 Stunden ohne das Ende des Strandes erreicht zu haben...

Nach Rückkehr vom Strand beschlossen wir erst mal alles abzubauen und dann Einkaufen und Frühstücken zu fahren... nicht ohne noch vorher von einer "netten" Camperin blöd angemotz zu werden... warum? Vielleicht hatte sie Blähungen? Vielleicht war sie Alkoholikerin? Vielleicht hatte einfach nur einen Vollschuss? Keine Ahnung, keiner unserer Hunde machte Lärm, keiner stand auf, keiner belästigte irgend jemanden... der Dame war wohl einfach nur fad im Schädel und sie war auf Zoff aus? Auf alle Fälle pöbelte sie Petra blöd an, was wir uns einbilden hier mit 6 Hunden (zählen kann sie auch nicht) anreisen, das wäre wohl die größte Frechheit - sowas von asozial blablablablabla.... Petra war natürlich sofort auf 1000Volt - schließlich kommt sie seit 10Jahren hier her und fühlte sich bei den Italienern immer willkommen - niemand beschwerte sich - sogar die Polizei blieb oft bei ihren routinemässigen Rundfahrten stehen und plauderte mit ihnen... keiner beschwerte sich bisher... naja wir drehten der Tussig im gagalgelben Outfit dann den Rücken zu und ließen sie weiter vor sich hin stänkern... Die würde echt gut auf den "tollen" Campingplatz passen... dort wäre sie super aufgehoben unter ihresgleichen...

Mittags kamen wir nochmal zum Strand zurück. Diesmal nahmen wir allen 9 Hunde mit runter. Der Strand war voll mit Menschen... Tagesausflügler, die die sommerlichen Temperaturen ausnutzten. Aber die Italiener waren alle total nett, alle fragten, was das für eine Rasse wäre und die Leute kamen angelaufen und fragten ob sie auch ein Foto von unseren Hunden machen dürften...

Nachdem unsere Wuffels ein letztes mal in der Brandung rumdüsen durften, schnappten wir das Rudel und spazierten zurück zum Parkplatz um die Heimreise anzutreten. Diesmal fuhren wir durch bis ins Burgenland. Ohne Pause waren wir in 4,5Stunden daheim...

Ich bin echt happy, dass ich Petras Vorschlag angenommen habe. Der Kurztripp war eine tolle Abwechslung und meine Hunde hatten so einen riesen Spaß am Meer...